Frauenkonferenz in Istanbul: Lila Solidarität

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Die Frauenorganisation „Lila Solidarität“ (Mor Dayanışma) ruft für das kommende Wochenende zu einer Konferenz unter dem Motto „Entweder Freiheit oder Freiheit“ auf: „Wir denken, dass Frauen keine andere Wahl haben, als sich endlich zusammenzuschließen, um aus dieser Zeit der Dunkelheit herauszufinden und um ihr Leben zu kämpfen.“

Am ersten Tag der Konferenz soll eine freie Aussprache stattfinden, bei der jede Frau am „lila Rednerinnenpult“ das Wort ergreifen kann. Am zweiten Tag finden Sitzungen zu den Themen „Patriarchaler Kapitalismus, Arbeits- und Frauenpolitik“, „Die Angst von Frauen vor Unabhängigkeit“, „Gewalt, Krieg, Militarismus und Selbstverteidigung“, „Migrantinnen und geflüchtete Frauen“, „Ökologie und Frauen, LGBTI-Bewegungen“, „Frauen, die Geschichte schreiben: Frauenbewegungen von der Vergangenheit bis heute“ und „Organisierungsperspektiven und die Prinzipien der Frauenbewegung“ statt.

Arzu Küçük von „Lila Solidarität“ erklärt zu dem Zweck der Konferenz: „Es war noch nie einfach hier für Frauen, ein gleichberechtigtes Leben zu führen. Seit jedoch unser Leben in allen Bereichen vom Ausnahmezustand bestimmt wird, befindet sich auch das Kapital in einer ernsten Krise. Um diese Krise zu überwinden, wird Politik über Frauen gemacht. Gleichzeitig gibt es eine Männlichkeitskrise.“ Letztendlich wären es die Frauen, die alle Rechnungen der bestehenden Krisen begleichen müssten, sagt sie.


Der Widerstand von Frauen schafft Energie

In letzter Zeit würden in der Türkei selbst die grundlegendsten Rechte von Frauen angegriffen, fährt Arzu fort. Die Frauen hätten jedoch nie aufgeben, sich gegen die Frauenpolitik und die Angriffe der Mächtigen zu wehren. „Selbst in Zeiten des Ausnahmezustands, als niemand wagte, das Haus zu verlassen, waren Tausende Frauen auf den Straßen. Wir wollen die dabei entstandene Energie für diese Konferenz nutzen. Frauen sind der Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit.“

Cemile Toprak erzählt, warum sie die Konferenz unter das Motto „Freiheit oder Freiheit“ gestellt haben: „Wir befinden uns in einer historischen Phase. Zurzeit spüren wir den Druck auf Frauen in allen Lebensbereichen stärker als je zuvor. Insbesondere in den letzten zehn Jahren wird unter anderem unter dem Einfluss des politischen Islam eine extrem frauenfeindliche Politik gemacht. Das System, das Kapital und die Männlichkeit stecken in einer Krise. Seit dem 15. Juli hat die Männlichkeitskrise eine neue Stufe erreicht. Gewalt gegen Frauen artet in Folter aus und Männer werden extrem gestärkt. Wir Frauen kämpfen inzwischen ums Überleben und wir haben keine andere Wahl mehr, als dieses System zum Einsturz zu bringen. Ohne Freiheit ist das nicht möglich, deshalb sagen wir ‚entweder Freiheit oder Freiheit‘.“


Zusammenschluss eines breitgefächerten Spektrums

„Lila Solidarität“ sei ein Ort, an dem Frauen eines breitgefächerten Spektrums zusammenkommen, um aus den Problemen, die Frauen wegen ihres Frauseins hätten, ein gemeinsames Problem zu machen, meint Cemile. Zu der Konferenz seien daher viele unterschiedliche Aktivistinnen, Vertreterinnen von Frauenorganisationen und Abgeordnete eingeladen.


ANF/JINNEWS

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